„9.500 Oranienburger müssen Sperrkreis bis 08:00 Uhr verlassen“, so titelte die Zeitung in Oranienburg am 14.12.2016. Die Zeitung teilte weiterhin mit, „Die Bombe liegt rund sechs Meter tief, ist 250 Kilogramm schwer, von amerikanischer Bauart und verfügt über einen chemischen Langzeitzünder“.

Soweit die eine Seite der taktischen Daten. Die andere Seite stellte sich wie folgt dar: das Krankenhaus, ein Alten-und Pflegeheim, sechs Kitas und vier Schulen waren von der Evakuierung betroffen.

Vor dem Hintergrund der anstehenden Evakuierung des Krankenhauses sowie des Alten- und Pflegeheimes hatte der Landkreis Oberhavel zum vierten Mal in diesem Jahr andere Landkreise und Hilfsorganisationen um Unterstützung der Maßnahmen ersucht. Auch im Landkreis Barnim regten sich die Hilfsorganisationen, die größtenteils im Katastrophenschutz des Landkreises involviert sind und stellten entsprechende Kräfte und Mittel zur Verfügung. So auch unser DRK Ortsverband Eberswalde.

Insgesamt zwei Krankentransportwagen Typ B mit jeweils drei Kameradinnen und Kameraden besetzt, machten sich am Mittwochmorgen gegen 03:50 Uhr nach Oranienburg auf, um die Hilfsorganisationen vor Ort zu unterstützen. Da unsere Kameradinnen und Kameraden bereits in diesem Jahr dreimal zum Einsatz kamen, war auch die Aufregung nicht mehr so spüren, wie zum Beispiel noch im Februar 2016. Es ließ sich spüren, dass die Aufregung, einer wachsenden Professionalität gewichen war. Die groben Abläufe waren klar, Veränderungen würden sich im Detail ergeben. Aber auch auf Veränderungen, wie zum Beispiel den Transport von zu beatmenden oder infektiösen Patienten hätten unsere Kameradinnen und Kameraden reagieren können, da sie diese Herausforderungen bereits in diesem Jahr erfolgreich gemeistert hatten.

Es sollte ein langer Tag, mit vielen Fahrten zwischen dem Krankenhaus Oranienburg und Hennigsdorf, werden. Ziel der Einsatzleitung war es, beide Einrichtungen, Krankenhaus sowie Alten- und Pflegeheim, bis 10:30 Uhr zu evakuieren und den Abschluss der Maßnahmen zu melden. Wie auch bei den letzten Evakuierungen lief das System von Auftragsvergabe, Übernahme der Patienten, Transfer nach und Patientenübergabe in Hennigsdorf für unsere beiden Teams reibungslos. Ab 11:00 Uhr - Wartezeit – bis der Sprengmeister Vollzug meldet und der Sperrkreis wieder freigegeben wird. Bei einem Blick in die Krankentransportwagen der anderen Hilfsorganisationen wird klar, jeder verbringt die Wartezeit anders. Die meisten haben es sich „gemütlich“ gemacht und holen den verpassten frühmorgendlichen Schlaf nach, andere lesen Zeitung oder Bücher oder frönen dem Essen.

14:30 Uhr – Freigabe des Sperrkreises und Beginn des Rücktransportes der Patienten sowie des Pflegepersonals von Hennigsdorf nach Oranienburg. Seitens des Pflegekräfte und der Patienten fielen gegenüber unseren Kameradinnen und Kameraden Wortes des Lobes und der Anerkennung. Diese Worte bauten den einen oder anderen Kameraden sicher wieder auf und liesen eine erneute Fahrt nach Hennigsdorf nicht mehr ganz so belastend ausfallen.

Im Ergebnis konnte gegen 18:30 Uhr gemeldet werden, alle Patienten sind wieder auf ihren Zimmern in Oranienburg. Unsere Kameradinnen und Kameraden traten die Rückreise nach Eberswalde Nordend an und stellten die Einsatzbereitschaft wieder her.

An dieser Stelle möchten wir uns bei allen unseren kleinen und großen Helferinnen und Helfern bedanken, die uns bei Absicherungen und sonstigen Maßnahmen unterstützt haben und somit einen großen Beitrag zum positiven Image des DRK in und um Eberswalde geleistet haben.

 

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