Im Jahr 2015 waren die Angehörigen des DRK Ortsverbandes Eberswalde über 30-mal zu Sanitätsseitigen Absicherungen von Veranstaltungen eingesetzt. Bei diesen Einsätzen sahen sich unsere Sanitäter mit Symptomen, wie Herz-Kreislauf-Schwäche, Schnittverletzungen, Insektenstichen oder auch alkoholbedingter Ausfallerscheinungen konfrontiert. Diesen Einsätzen und den daraus resultierenden Einzelfällen stehen unsere Sanitäter aufgrund der fundierten und praxisbezogenen Aus- und Fortbildung gut im Stoff und können sich diesen Herausforderungen stellen.

Doch wie sieht es im Fall einer Katastrophe, eines Unglücksfalles mit großem Ausmaß – einem Busunglück oder Zugunglück – einem Massenanfall von Verletzten aus, bei dem der Primärrettungsdienst und zugeordnete Kräfte sich nicht sofort und intensiv um alle Betroffenen kümmern können. Stehen wir solche Situationen durch und wissen wir, was wir für Hilfe leisten können (sofern wir es dürfen)? Um entsprechende Verletzungsbilder mal kennenzulernen und mit den uns zur Verfügung stehenden Geräten sicher umzugehen wurde in diesem Jahr eine Praxis „wiederbelebt“, die schon einmal gelebt wurde – das Rettungsdienstpraktikum.

Im Zeitraum vom 27.12.2015 bis 28.12.1015 und vom 29.12.2015 bis 30.12.2015 erhielt unser Kamerad Till Hoffmann in zweimal 24 Stunden, die Möglichkeit, ein Rettungsdienstpraktikum beim Rettungsdienst des Landkreises Barnim zu absolvieren. Tills Ausgangsort für alle Einsätze in den beiden Zeiträumen war die Rettungswache im Eberswalder Stadtteil Ostend. Insgesamt waren durch unseren Sanitäter vor Ort 13 Einsätze zu bewältigen. Diese erstreckten sich von einer Hilflosen Person, zu Herz-Kreislauf-Problemen, Stürzen und deren Folgen, Thrombosen bis hin zu einem Armbruch eines sechs Monate alten Kindes in den Nachmittagsstunden des 29.12.2015. Insgesamt vier der Einsätze wurden gemeinsam mit einem Notarzt bewältigt. In einem Fall einer Thrombose mit Infektionsgefahr wurde unter Einsatz des Mundschutzes gearbeitet.

Der herausragende Einsatz für Till war jedoch der Einsatz am 29.12.2015, als die Rettungswache um 23:17 Uhr darüber informiert wurde, dass am Bahnübergang am Zoo in Eberswalde eine Person von einem Güterzug erfasst und lebensgefährlich verletzt wurde. Hier eröffneten sich für unseren Sanitäter unglaubliche Eindrücke welches Verletzungsbild sich an einem Menschen zeigen können. Gemeinsam mit den Profis wurde dieser Einsatz bewältigt. Nach den ersten Maßnahmen erhielt Till vom Notarzt den Auftrag sich um den Melder des Unfalls sowie den betroffenen Lokführer zu kümmern, diese zu überwachen und zu betreuen. Gemeinsam mit den Profis wurde der Verunfallte in die Rettungsstelle des Werner Forßmann Krankenhaus in Eberswalde verbracht. Nach diesem Einsatz erfolgte dann gemeinsam mit den Profis die Reinigung und Neubestückung des Rettungswagens. Hier wurde der Einsatz kurz ausgewertet, was letztendlich wichtig für die Rettungskräfte ist.

Am 30.12.2015 um 07:00 Uhr hieß es für Till Abschied nehmen von der Besatzung des Rettungswagens der zurückliegenden Stunden. Till sagte im Nachgang an sein Praktikum, dass es eine Erfahrung für ihn war, die er nunmehr nicht mehr missen möchte und die ihm einen Einblick in die Arbeit der Jungs und Mädels gegeben hat, die wir sonst zumeist nur mit Sonderrechten an uns vorbei fahren sehen. Er empfiehlt ein solches Praktikum jedem unserer Sanitäter.

 

 

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