Zunehmende Flüchtlingsströme bestimmen derzeit, auch in Brandenburg, das Bild in der täglichen Presse. Es ist von tausenden Asylsuchenden pro Tag die Rede, die in Deutschland ankommen. Diese Menschen kommen zum großen Teil, nach Wochen unterwegs, mit dem letzten an, was sie haben – mit ihrem Leben.

Seit August ist unser Mann vor Ort – Christian Mann. Er koordinierte von Beginn an die Geschicke im und für das Camp des Deutschen Roten Kreuzes in der Unterschleuse in Eisenhüttenstadt. Zu seinen Aufgaben gehörte es auch, gemeinsam mit den eingesetzten Kräften die Asylsuchenden in Empfang zu nehmen und alles Notwendige zu veranlassen, um diesen Menschen ein Willkommen zu bereiten.

Christian Mann informierte die daheim gebliebenen Angehörigen über den Fortgang im Camp. Diese Informationen gelangten auch zu einem weiteren Angehörigen unseres Ortsverbandes, der sich nach Rücksprache mit seinem Umfeld, letztendlich dazu entschloss, eine Woche seiner Herbstferien in diesem Jahr für die Asylsuchenden und die Unterstützung der Kameradinnen und Kameraden vor Ort in Eisenhüttenstadt zu „opfern“. Bei diesem jungen Mann handelt es sich um Till Hoffmann. Nach dem alle Formalitäten geklärt und die letzte Impfung vorgenommen war, stand diesem Einsatz nun nichts mehr im Wege.

Am 25.10.2015 war es dann endlich soweit, die Anreise nach Eisenhüttenstadt erfolgte und am Morgen des 26.10.2015 sollte es dann um 08:00 Uhr losgehen. Vorgesehen war Till für einen Einsatz im Sozialdienst. Doch wie das mit Plänen so ist, sie halten nicht lange und mussten der Lage angepasst werden. Am diesem ersten Tag sollten eine große Anzahl von Asylsuchenden Kindern, Frauen und Männern von der Landesschule und Technische Einrichtung für Brand- und Katastrophenschutz (LSTE) in die Zentrale Ausländerbehörde (ZABH) zur Registrierung gebracht werden. Die Aufgabe für Till bestand darin, Gruppen zusammenzustellen, die dann gemeinsam den Weg von der LSTE zur ZABH mit Bussen des Deutschen Roten Kreuzes nehmen sollten. Sprachbarrieren gab es nur in den Fällen, in denen kein Englisch oder auch Französisch mit den Asylsuchenden gesprochen werden konnte. In diesen Fällen halfen Landsleute aus, die dann vom Arabischen in Englische übersetzen – man arrangierte sich mit den Gegebenheiten und konnte sich zunehmend aufeinander verlassen.

Die Woche verlief dann weiter sehr stressig, aber mit einem enormen Zuwachs an Erfahrungen für Till, die zu einem menschlich und zum anderen organisatorisch von großem Wert sind und sein werden. So band Till die Asylsuchenden in die zu erledigenden Arbeiten, Auskehren von Hallen, Aufbau von Regalen, etc. ein, sodass auch für die Gäste in den Einrichtungen des Deutschen Roten Kreuzes der Tagesablauf auch etwas abwechslungsreicher wurde und somit nicht nur aus Warten auf die nächste Mahlzeit bestand.  Till sagte, ich konnte, immer wenn Arbeit anstand in freundliche, ja manchmal glückliche Augen schauen.

Am 29.10.2015 bekam Till Besuch aus der „Heimat“. Christian Mann war aus Potsdam nach Eisenhüttenstadt gekommen um sich in die aktuelle Lage vor Ort einweisen zu lassen. An diesem Tag kamen weitere Busse in der LSTE an, was dazu beitrug, dass Christian und Till gemeinsam vor Ort arbeiten konnten. Gegen 17:00 Uhr war die „Arbeit“ getan, die neuen Asylsuchenden hatten zu Essen und ein Bett für die Nacht bekommen.

Besonders bewegend sind Busse, in denen Kinder mitkommen. Man schaut in die Kinderaugen und fragt sich, was diese kleinen Augen schon gesehen haben. In diesen Fällen ist jeder der eingesetzten Kräfte vor Ort daran interessiert, den Kleinen die Ankunft, in der vielleicht neuen Heimat, so freundlich, wie möglich zu gestalten. Hier sind es nicht große Gesten, sondern vielmehr ein freundliches Lächeln und ein kleines Plüschtier, die genau diesen Zweck erfüllen.

Auf dem Heimweg nach Hause sagte Till, es macht einen stolz und glücklich zu helfen und helfen zu können und er würde es, wenn es die Zeit und die schulische Belastung in der zwölften Klasse des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums erlauben, immer wieder in Einsatz gehen und sich den Herausforderungen stellen.

Auf eine Wort: Helfen kann jeder. Es muss niemand nach Eisenhüttenstadt fahren, um zu helfen. Nein, das geht auch hier vor Ort. Schauen sie mal in Ihre Schränke, sortieren Sie nicht mehr benötigte, dennoch aber gut erhaltene, Kleidung von Ihnen oder ihren Kindern aus, schauen sie gemeinsam mit ihren Kindern nach, welches Spielzeug, welches Plüschtier nicht mehr wirklich „angeschaut“ wird und informieren Sie uns. Wir holen die Sachen gerne nach Rücksprache ab oder nehmen sie hier in Eberswalde in Empfang.

Auf eins können sie sich verlassen: Es ist Hilfe, die ankommt – dort wo sie gebraucht wird!!! Versprochen!!!

 

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