Sommerzeit = „Saure Gurkeneinsatzzeit“??? Nein, der Aussage kann seitens des DRK Ortsverbandes Eberswalde klar widersprochen werden. Sommerzeit ist für die Kameradinnen und Kameraden, die sich mit der Veranstaltungsabsicherung befassen, eine planerisch und einsatzbezogene Zeit, in der zumeist viel durch durch recht wenig Personal geleistet werden muss. So standen auch in diesem Jahr wieder insgesamt 18 Veranstaltungen der Reihe „Choriner Musiksommer“ an, die jedes Jahr sichergestellt werden müssen und im Gegenzug dazu wichtige finanzielle Mittel in die Kasse des DRK Ortsverbandes spülen.

Am 17.08.2019 stieg die Einsatzdichte des hiesigen Ortsverbandes an. Zu bewältigen waren von 10:00 Uhr bis 14:00 Uhr das „Familensportfest“ zur 110. Jahresfeier des SV Motor Eberswalde/FV Preussen Eberswalde. Zu diesem Event waren unser neuer Kamerad Maik Jahnke und unser „altgedienter“ Kamerad Larsen Drummer eingesetzt. Da ja so ein Familiensportfest zumeist durch kleinere Verletzungen, Prellungen, Verstauchungen, etc. gekennzeichnet ist, waren unsere beiden Kameraden insbesondere mit ausreichend Kühlpacks und dem sonstigen medizinischen Gerät und einem Sanitätsrucksack ausgestattet. Unser junger Kamerad Maik Jahnke konnte so seine ersten Einsatzerfahrungen unter fachkundiger Anleitung sammeln.

Damit sollte zumindest der Einsatztag für unseren Kameraden Larsen Drummer noch nicht beendet sein. Während Maik Jahnke von seiner jungen Familie abgeholt wurde, setzte Larsen in die Stadtmitte, zum Marktplatz um. Dort fand in der Zeit von 14:00 Uhr bis 20:00 Uhr der Musiksommer „Schöner leben ohne Nazis“ des Aktionsbündnisses Brandenburg statt. Bereits seit 2013 gibt es die Kampagne des Aktionsbündnisses und des Landesjugendrings Brandenburg. Seitdem ist Schöner leben ohne Nazis jeden Sommer auf Tour und hat nicht nur Musik, Unterhaltung und Anregungen zum Nachdenken und Aktivwerden im Gepäck. Auch Sportflasche, Kühltasche, Fahrradklingel und viele andere Materialien gehören zur Kampagne, die damit deutlich macht, dass ein Leben ohne Nazis, ohne Ausgrenzung und Diskriminierung einfach schöner ist und mehr Spaß bringt (Quelle: https://www.aktionsbuendnis-brandenburg.de/schoener-leben-ohne-nazis). Die genannte Kampagne gibt es nicht nur in Deutschland, auch in Dänemark, Österreich, Italien, Polen und Ungarn ist sie aktiv. Einsatzbezogen bedeutete diese Veranstaltung für unsere Einsatzkräfte nur Präsenz zu zeigen. Verletzungen waren nicht zu versorgen.

Fast zeitgleich, zumindest was den Start des Einsatzzeitraums anging, fand ein weiterer Musiksommer statt – der Choriner Musiksommer. In den Mauern des altehrwürdigen Klosters spielte eine Formation, die bereits im letzten Jahr für Aufsehen sorgte. Die Männer um Professor Ludwig Güttler spielten auf und begeisterten das Publikum. Zur Absicherung dieser Veranstaltung waren unser Kamerad Ronny Falz und ein weiterer Kamerad unseres DRK Ortsverbandes eingesetzt. Bereits vor der Veranstaltung, kurz nach Beginn des Einlasses, wurden unsere Kameraden zu einem Einsatz gerufen.

Eine ältere Dame war aufgrund der baulichen Gegebenheiten im Kloster über eine Stufe im Mittelgang des Klosterschiffs gestürzt und zwischen den Sitzreihen zu liegen gekommen. Infolge des Sturzes zog sich die ältere Dame blutende Verletzungen an der Nase, der Augenbraue sowie eine Prellung des Knies zu. Entsprechend des Erlernten und Geübten Verhaltens (Ansprache, Bodycheck, Versorgung, Betreuung, etc.) begannen unsere Kameraden mit der Versorgung der Patientin. Die Blutungen konnten gestoppt und versorgt werden. Zur Linderung der auftretenden Schmerzen wurden der Dame mehrere Kühlpacks übergeben. Die Patientin selbst wurde in kurzen Abständen während der Veranstaltung bezüglich ihres Befindens befragt. Sie verließ gemeinsam mit ihrer Familie nach Abschluss der Veranstaltung das Kloster und bedankte sich nochmals für die Hilfe und Unterstützung.

Aber nicht nur Absicherungen hielten uns an diesem Tage auf Trab. Nein, auch die Beobachtung einer gemeinsamen Übung der Berliner Feuerwehr und der Hilfsorganisationen nahmen nicht nur den Körper sondern auch den Geist unserer entsandten Kameraden in Anspruch. So ging es für unsere Kameraden darum, an verschiedenen Positionen (Patiententransport und Übergabepunkt Rettungsdienst) das Handeln der Aktiven zu beobachten, zu dokumentieren und zu kommentieren. Dies gelang unseren Kameraden sehr gut, da sie im Katastrophenschutz des LK Barnim ähnliche Positionen im Einsatzfalle besetzen würden und zum Teil auch schon praktische Erfahrungen gesammelt haben.

Als Bereitschaftsleiter möchte ich mich, auch im Namen des Vorstandes des DRK OV Eberswalde, bei allen an diesem Wochenende eingesetzten Kameradinnen und Kameraden bedanken.

 

 

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