Der Choriner Musiksommer ist im Veranstaltungsplan des DRK Ortsverbandes seit Jahren eine feste Größe. N 52 53 35, O 13 52 57…das sind die GPS Daten der berühmten Klosteranlage in Chorin, genau die Position, an der die Kameradinnen und Kameraden unseres DRK Ortsverbandes stehen, um die Veranstaltungen des Choriner Musiksommers sanitätsseitig abzusichern.

Der eine oder andere wird nun sagen, boah, wie langweilig nur langweilige Musik, alte Menschen und nichts zu tun. Jedoch sind diese Gedanken nicht in Gänze zu teilen.

Die  sanitätsseitige Absicherung der Veranstaltungen des Choriner Musiksommers ist, natürlich nicht mit Sportveranstaltungen oder Volksfesten zu vergleichen, jedoch, wenn wir zum Einsatz gerufen werden oder im Rahmen der Rundgänge dazu kommen, durchaus anspruchsvoll. Begonnen hat unser Einsatz in diesem Jahr am 09.07.2017.

Die folgenden sanitätsseitigen Hilfeleistungen reichen von der Kühlung von verstauchten Gliedmaßen (umknicken auf dem Kopfsteinpflaster) über das „Behandeln“ von Insektenstichen, der Behandlung von kleineren Blutungen, infolge aufgekratzter Insektenstiche in Verbindung mit Blutverdünnern, bis hin zu einem Schädel-Hirn-Trauma bei einer 60-jährigen Frau infolge eines Sturzgeschehens und einem Kreislaufzusammenbruch bei einem 85-jährigem Mann.

Die betroffene 60-jährige Frau stürzte beim Verlassen des Klosters über eine unsachgemäß entfernte Absperrung und kam unglüclich zu Fall und stürzte auf ihren Kopf. Eine kurze Bewusstseinseintrübung war die Folge. Das gesamte Geschehen und das Verletzungsbild, ob sichtbar oder nicht, konnte durch unsere eingesetzten jungen Kameradinnen und Kameraden, Sophie-Charlotte Prasse und Till Hoffmann,  sofort erkannt werden und die ersten Maßnahmen zur Stabilisierung der Patientin wurden eingeleitet. Es wurden alle möglichen Maßnahmen umgesetzt und in der Folge der Rettungsdienst eingesetzt. In diesem Fall machte es sich deutlich bemerkbar, dass ein Rettungsdienstpraktikum immer von Vorteil ist. Die einesetzte Kameradin und der eingesetzte Kamerad wurden im Nachgang für die Maßnahmen und die Übergabe der Patientin an der Rettungsdienst gelobt.

Unser 85-jähriger „Kreislaufpatient“ brach während eines der Konzerte auf seinem Stuhl links neben der Bühne zusammen. So lautete der Text der Alarmierung, den unsere, an diesem Tag eingesetzten Kameraden, durch eine der Mitarbeiterinnen des Choriner Musiksommers erhielten. Im Laufschritt ging es zum Patienten, den wir liegend auf der Bestuhlung vorfanden. Aufgrund der räumlichen Enge, entschlossen sich die Kameraden den Patienten auf der Rolltrage aus dem Veranstaltungsraum heraus zu holen und in einen kühlen und ruhigen Nebenraum des Klosters zu bringen. Bereits im Liegen auf den Stühlen wurden die ersten Vitalparameter erhoben und die umliegenden Besucher nach dem Geschehen befragt. In diesem Zusammenhang ist es erwähnenswert, dass während der gesamten Zeit der Behandlung links neben der Bühne und während des „Abtransportes“ des Patienten, das Orchester aufhörte zu spielen. Man hätte in diesen Momenten eine Stecknadel fallen hören. Der Patient stabilisierte sich während der Behandlung allmählich und konnte nach Belehrung nach Hause entlassen werden.

Man sieht, dass die Verletzungen, bis auf die zwei geschilderten, nicht allzu spektakulär sind, jedoch aber die vorgefundenen Verletzungen, das im Sanitätsdienstkurs angeeignete Wissen abgerufen und Handlungsabläufe geübt werden können. Darüber hinaus bieten die Einsätze im Rahmen des Choriner Musiksommers auch immer die Möglichkeit sich mit der eingesetzten Technik auseinanderzusetzen und auch hier in der Handhabung sicherer zu werden.

Ich möchte mich mich als stellvertretender Bereitschaftleiter und verantwortlicher Funktionsträger für die Absicherung des musikalischen Events bei meinen eingesetzten Kräften ganz herzlich bedanken.

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